Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Nico Hülkenberg im Haas: Noch steiniger als 2023?

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg in der Steinwüste von Sakhir (Bahrain)

Nico Hülkenberg in der Steinwüste von Sakhir (Bahrain)

​Nico Hülkenberg hat im zweiten Bahrain-Training einmal mehr seinen Speed bewiesen: Rang 7. Aber der 36-jährige Deutsche weiß: Eine solche Platzierung wird in der Quali und im Rennen ganz schwierig.

Irgendwie passt das alles in die Steinwüste von Sakhir: Der Haas-Rennstall auf steinigem Weg, im Jahr 1 nach Günther Steiner; und, um bei diesem Bild zu bleiben – Nico Hülkenberg wird noch einige Steine aus dem Weg räumen müssen, wenn er sich in Bahrain in der Quali in die Top-Ten schieben und am 2. März im Grand Prix punkten will.

Nico ist kein Schönschwätzer und Tagträumer, sondern knallharter Realist. 2023 hat er wiederholt darauf hingewiesen, dass er mit einem Rennwagen als Reifenfresser auf verlorenem Posten stehe und bei den US-Amerikanern zu wenig getan werde, um sich aus der misslichen Lage zu befreien.

Im Rahmen der Wintertests hat der WM-Siebte von 2018 gegenüber SPEEDWEEK.com angedeutet, dass Haas in Sachen Reifen-Management Fortschritte mache. «Aber natürlich wissen wir nicht, ob das gegen die Konkurrenz reichen wird.»

Nach dem ersten Trainingstag auf dem Bahrain International Circuit sagt der 203-fache GP-Teilnehmer: «Es war ein positiver Tag. Das erste Training haben wir dazu genutzt, mehr Erfahrung mit dem Wagen im Renntrimm zu machen, das erklärt unsere mäßigen Rundenzeiten. Im zweiten Training dann ein normaleres Programm, dieses Mal auch auf weichen Reifen.»

«Rang 7 dabei hat mich überrascht. Aber das ist für mich kein Grund, jetzt ganz aufgeregt zu werden und sich über-ehrgeizige Ziele zu setzen. Wir dürfen nicht vergessen, dass einige Piloten gar keine Einsätze mit fast leerem Tank gefahren sind.»

Was erwartet der 36-jährige Emmericher? «Eine noch knappere Kiste als 2023, was das ganze Feld angeht. Der kleinste Fehler, also eine unsaubere Runde kann große Auswirkungen haben.»

Hülkenbergs Landsleute Timo Glock und Ralf Schumacher machen sich Sorgen, dass die Qualitäten von Nico Hülkenberg bei Haas verschleudert werden.

Timo Glock warnt als TV-Experte der deutschen Sky: «Es kann sein, dass es noch schlechter laufen wird als 2023. Denn Haas hat Ende letzten Jahres ein neues Paket ans Auto gebracht, mit dem macht man wohl weiter. Alle anderen Teams kommen mit neuen Autos. Die einzige Hoffnung für Haas ist es, dass man verstehen konnte, wieso man sich beim Reifenmanagement so schwergetan hat. Das Renntempo muss besser sein, dass man dann da zur Stelle ist, wenn es Punkte abzugreifen gibt.»

«Für Nico Hülkenberg wird das wohl erneut ein zähes Jahr. In der Formel 1 wird schnell vergessen, wie gut ein Fahrer ist. Nico hat es in vielen Qualifyings im Vorjahr zeigen können, aber mit den Steigerungen der anderen Teams wird es für ihn noch schwerer werden zu zeigen, was er wirklich kann. Er muss sich bei Gesprächen mit anderen Teams mit Blick auf 2025 positionieren.»

Ralf Schumacher sagt knallhart: «Da wird für Nico nicht viel laufen, denn die fundamentalen Probleme sind bei Haas ungelöst.» Der sechsfache GP-Sieger spottet: «Die haben das Auto ja nur abgestaubt und wieder rausgeholt.»

«Haas hat de facto keine Infrastruktur, sondern nur ein Design-Office und eine Halle, in welcher die Rennwagen mit Teilen gebaut werden, die woanders zukauft sind. Die beauftragen andere Leute, für sie etwas herzustellen. Das wird nie reichen, um vorne mitzufahren, und das sehe ich als elementares Problem dieses Teams. Nico muss so schnell wie möglich weg da!»

2. Training, Bahrain

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,374 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,580
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:30,660
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,769
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30,784
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,851
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:30,884
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,891
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:31,113
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:31,115
11. Alex Albon (T), Williams, 1:31,333
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:31,516
13. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:31,715
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:31,764
15. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:31,881
16. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,951
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:32,001
18. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:32,027
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:32,048
20. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32,608

1. Training, Bahrain

01. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:32,869 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32,901
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:33,113
04. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:33,183
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:33,193
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33,238
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:33,251
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:33,268
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:33,302
10. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:33,354
11. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:33,385
12. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:33,413
13. Alex Albon (T), Williams, 1:33,583
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:33,868
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:33,923
16. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:34,213
17. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:34,807
18. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:35,144
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:37,477
20. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:37,938

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