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Williams: Wie Rennrad reparieren – in voller Fahrt

Von Adam Cooper
​Williams-Teamchef James Vowles versucht, den englischen Traditionsrennstall wieder auf Vordermann zu bringen. Fahrzeug-Entwickler Dave Robson spricht darüber, wieso diese Aufgabe so schwierig ist.

Williams erfindet sich neu. Die neunfachen Gewinner des Konstrukteurs-Pokals (zuletzt 1997) und 114-fachen GP-Sieger (zuletzt mit Pastor Maldonado 2012 in Spanien) haben in den vergangenen sechs Jahren nur 67 Punkte erobern können, 28 davon in der Saison 2023. 2024 konnten noch keine WM-Zähler geholt werden.

Fast wäre Williams untergegangen. Die Briten profitierten zu Beginn der Turbohybrid-Ära vom Bonus durch den bärenstarken Mercedes-Motor: 2014 und 2015 wurde der Rennstall jeweils WM-Dritter, dann begann der Absturz – nach den Rängen 5 in den Jahren 2016 und 2017 wurde Williams zwei Mal Letzter, 2019 konnte in 21 Rennen eben mal ein kümmerlicher Punkt eingefahren werden. 2020 war der Tiefpunkt erreicht: Erstmals in der Team-Historie gab es keinen einzigen Punkt!

Williams genießt als Traditions-Team enormen Respekt. Niemand will Williams am Boden sehen. Williams kam mir in den letzten Jahren vor, als würde ein alternder Boxer im Ring stehen, ein früherer Weltmeister, jetzt aber mit grauem Haar und müdem Blick. Kein echter Sportfan möchte, dass ein solcher Mann vermöbelt wird.

Unter James Vowles als Teamchef ging es endlich wieder aufwärts: Siebter Platz im Konstrukteurs-Pokal 2023. Aber der Weg zurück Richtung Podestplätze, Siege oder gar WM-Titel ist noch lang, wie Dave Robson weiß, der bei Williams für die Fahrzeugentwicklung zuständig ist.

Der Engländer vergleicht: «Das Team wieder auf Kurs zu bringen und gleichzeitig eine GP-Saison zu absolvieren, das ist, als wolltest du einen Platten am Rennrad reparieren – in voller Fahrt!»

«Es ist sehr schwierig, neben der normalen Rennerei die Zeit zu finden, sich um die Infrastruktur zu kümmern. Aber genau das tun wir. Es war klar, dass wir gemessen an anderen Teams nicht am effizientesten arbeiten. Und es braucht die schonungslose Offenheit von James als Teamchef und von Pat Fry als leitendem Techniker, um Schwachstellen zu orten und sie in Ordnung zu bringen.»

«Wir haben erkannt, woran es bei Williams mangelt, und wir sind dabei, das zu beheben. Es ist viel im Gange bei Williams, und früher oder später wird sich das auch auf der Rennstrecke zeigen. Klar ist es hin und wieder frustrierend, weil du auch Prioritäten setzen musst. Vor dem Hintergrund des Budgetdeckels kannst du nicht alle Pläne umsetzen, wie du das ohne Begrenzung machen könntest. Aber in dieser Phase müssen wir auf die Zähne beißen.»

Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992*
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
11. Alex Albon (T), Williams, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
Out
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt

*20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell
Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)

WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Leclerc 47
03. Pérez 46
04. Sainz 40
05. Piastri 28
06. Norris 27
07. Russell 18
08. Alonso 16
09. Stroll 9
10. Hamilton 8
11. Tsunoda 6
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 97 Punkte
02. Ferrari 93
03. McLaren 55
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 25
06. Racing Bulls 6
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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