Überraschungssieg für Riedemann
Riedemann im Rallye-«Zwerg» zum Sieg
Mit einer faustdicken Überraschung endete die ADAC Ostsee-Rallye. Auf der Zielrampe im ostholsteinischen Oldenburg wurde der 22-jährige [*Person Christian Riedemann*] zusammen mit Co-Pilot Oliver Bobrink als Sieger geehrt. Im kleinen Citroën C2R2 erkämpften sie sich nach einem spannenden Verlauf sensationell den Sieg beim sechsten von sieben Vorläufen zu den ADAC Rallye Masters 2009. Mit dem dritten Gesamtrang hinter Riedemann und dem Dänen Martin Knudsen (Honda Civic Type R R3) verteidigte Carsten Alexy die Führung in der Breitensportserie des ADAC. Mit nun 109 Punkten konnte der Nordhesse im Audi S2 quattro seinen Vorsprung leicht ausbauen. Alois Scheidhammer reichte der dritte Platz in der Diesel-Division der HJS Diesel Masters um sich mit 93 Zählern auf Rang zwei der Zwischenwertung zu verbessern. Hinter dem ausgefallenen Achim Behrens (84 Punkte) liegt Riedemann nach diesem Erfolg nun schon mit 82 Zählern auf dem vierten Masters-Rang.
Ganz oben auf der Favoriten-Liste stand der Hamburger Jan Becker. Doch seine Träume auf den sechsten Gesamtsieg in Folge in Ostholstein zerplatzten schon nach wenigen Metern durch einen kapitalen Motorschaden am Mitsubishi Lancer. Auch der Vizemeister Guido Imhoff musste seinen VW Golf Kit-Car schon auf der ersten Prüfung mit einer zerborstenen Antriebswelle abstellen.
Doch auch für den siegreichen Youngster begann die Rallye mit einem gehörigen Schrecken. «Gleich an der ersten Wertungsprüfung riss dass Kupplungsseil», berichte der Youngster, «Das passiert beim C2 öfter, deshalb hatten wir Ersatz dabei.» Vor WP 2 bauten sie das defekte Teil aus und absolvierten die Königsprüfung auf dem Übungsplatz Putlos ohne Kupplung. «Das kostete kaum Zeit, die Kupplung brauche ich eh nur zum Start». Der Einbau des neuen Seiles vor WP 3 dauerte länger als erlaubt und kostete 20 Strafsekunden. Gesamtrang sieben und ein Rückstand von 50 Sekunden auf die Spitze waren das Resultat seiner Auftaktphase.
Doch dann begann die Galavorstellung des Youngsters. Die Dänen Kim Boisen (BMW M3) und Martin Knudsen teilten sich zu Beginn die Bestzeiten und kämpften um den Sieg. Nachdem Boisen aufgeben musste, ging Riedemann auf die Jagd nach Knudsen. Auf der vorletzten Prüfung beschädigte sich der Däne den rechten Vorderreifen seines Honda Civic und verlor rund 20 Sekunden. Vor der Finalprüfung war sein Vorsprung auf nun 4,9 Sekunden geschrumpft. Mit einer weiteren Bestzeit, seiner insgesamt 6. (!), sicherte sich Riedemann den ersten Gesamtsieg seiner Karriere. «Vor der letzten WP habe ich gedacht, das könnte gehen und dann haben wir noch einmal voll attackiert», strahlte der Sulinger im Ziel.
Um den vierten Platz kämpften zwei «Nordlichter» in ihrem BMW M3 «zum Schluss haben wir nochmals richtig attackiert, es war den ganzen Tag ein harter Kampf,» meinte Timo Grätsch nach seinem Erfolg im Vergleich mit Ralf Bonde.
Mit seinem Gesamtsieg bei der Ostseerallye baute Christian Riedmann seinen Vorsprung im ADAC Rallye Junior Cup fast uneinholbar aus. Neben dem avisierten Titel bei den ADAC Junioren hat Riedemann nun auch berechtigte Chancen auf eine Top 3-Platzierung in der Masters-Gesamtwertung. Maurice Moufang (BMW 120 D) schob sich durch seinen fünften Platz in den HJS Diesel Masters auf Platz zwei der Zwischenwertung bei den ADAC-Junioren.