Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Kompetenter Kritiker: Pol analysiert Pedro Acosta

Von Rob La Salle
Markenkollege, Testfahrer, Landsmann, TV-Experte, Vorgänger bei GASGAS: Dem erfahrenen Pol Espargaró sind bei Rookie Pedro Acosta erstaunliche Dinge aufgefallen – und zwar, was Fahrstil und Arbeitsweise betrifft.

Die reine Geschwindigkeit mit der Pedro Acosta bei den Pre-Season-Tests unterwegs war, überrascht seinen erfahrenen Teamkollegen und Neo-Kommentator bei DAZN nicht. Was ihn sehr wohl überrascht hat ist die Geschwindigkeit, mit der sich der Rookie auf die MotoGP eingestellt hat und nennt ein Beispiel vom Sepang-Test, den sie beide bestritten haben: «Der Unterschied in den Möglichkeiten für den Fahrer zwischen Moto2 und MotoGP ist gigantisch. Er hat viel mehr Leistung zur Verfügung, dazu all die Gadgets, er muss das Bike auf der Geraden absenken, er hat Carbon-Bremsen und muss sich auf die Elektronik einstellen. Am zweiten Tag war er mit gebrauchten Reifen sofort wieder auf der Pace des Vortags. Viele unerfahrene Fahrer tun sich danach schwer, mit neuen Reifen schnelle Rundenzeiten herauszuquetschen, weil man damit anders fahren muss als mit den gebrauchten, die sie von den vorigen Test-Runden kennen. Nicht Pedro: Der konnte das sofort umsetzen. Diese Reife ist beeindruckend.»

Die spanische Tageszeitung «Marca» fragte den 32 Jahre alten Espargaró auch nach dem eigenwilligen Fahrstil von Acosta: «Man kann ihn mit keinem anderen Fahrer im Feld vergleichen. Er fährt einen extremen Hang-Off und bewegt seinen Körper weit vom Bike weg. Dadurch beeinflussen die Bewegungen des Motorrades seine Körperposition weniger, und die Radlasten bleiben konstanter. Das ist ein interessantes Konzept, das ich so bei anderen Fahrern noch nicht oft gesehen habe.» Gewissermaßen sei Acostas Stil die Evolution von jenem, der sich in den letzten Jahren etabliert hat: «Marc und auch Jorge Martín haben einen sehr kraftintensiven, explosiven Fahrstil, beide arbeiten viel mit dem Motorrad. Bei Pedro kommt dazu, dass er seinen Körper sehr weit über dem Vorderrad platziert und dadurch rasch reagieren kann, wenn sich vorn ein Problem aufbaut. Pedro hat einen sehr eigenartigen Fahrstil, der ganz anders ist und den ich sehr mag.»

Und er hofft, dass Acosta der Pierer Mobility Group lange erhalten bleibt, egal ob bei KTM oder GASGAS: «Er sieht an Brad Binder, der sich am Zenit seiner Karriere befindet, wie groß das Potenzial dieses Bikes ist. Und er wird sich denken: ‚Wenn Brad das kann, dann kann ich das auch schaffen! ’ Vielleicht wird er ja bald ins KTM-Werksteam hochgezogen, wenn einer der Fahrer ausfällt. In diesem Fall müsste es Jack Miller sein, denn Brad Binder hat ja einen aufrechten Vertrag bis 2026.»

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