Charles Leclerc (Ferrari) zu Pérez: «Das war falsch»

Von Mathias Brunner
Sergio Pérez gegen Charles Leclerc

Sergio Pérez gegen Charles Leclerc

2019 geriet Charles Leclerc in Österreich an Max Verstappen, daraufhin schwor der Monegasse, im Zweikampf härter zu werden. Ist auch nach dem jüngsten Duell mit Sergio Pérez ein Umdenken notwendig?

Rückblende: 2019 kam es auf dem Red Bull Ring zum Fahrzeugkontakt zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen. Der Monegasse zog gegen den Niederländer den Kürzeren und schwor sich, von nun an im Zweikampf anders vorzugehen. Schon beim darauffolgenden Rennen in Silverstone fuhr der Ferrari-Fahrer seine Ellenbogen ein wenig weiter aus.

Wie ist das heute? Muss der zweifache GP-Sieger Leclerc nach den harten Duellen mit Sergio Pérez im Österreich-GP erneut seinen Stil anpassen? Wird Charles beim nächsten Mal anders vorgehen? Leclerc auf diese Frage von SPEEDWEEK.com in Silverstone: «Nein, denn diese zweite Situationen sind unterschiedlich. Pérez hat eine Strafe erhalten, Max damals nicht. Daher fuhr ich anschliessend in England aggressiver, weil ich einfach fand, dass ich mir mehr erlauben darf, ohne aber mit den Rennkommissaren ins Gehege zu kommen.»

«Vor zwei Jahren hatte ich in jener Kurve am Scheitelpunkt die Nase nicht vorn, dieses Mal schon. Ich war jedoch der Leidtragende, weil er mir keinen Raum liess und ich in den Kies geriet, beim damaligen Duell mit Max war an der Aussenseite der Kurve Asphalt. Verstappen hätte mir einfach etwas mehr Platz lassen sollen. Alles in allem würde ich sagen – nein, die Sekunden mit Pérez ändern für mich nichts.»

Leclerc über Pérez: «Er wusste natürlich sogleich, dass er es übertrieben hatte. Sergio kam unmittelbar nach dem Rennen zu mir und hat sich entschuldigt. Damit ist die Sache für mich erledigt. Ich bin keiner, der auf so etwas lange herumreitet. Das ist vom Tisch, und nun blicken wir beide vorwärts. Ich bin nicht nachtragend. Klar ist es schade, dass ich wegen der Vorfälle kein besseres Ergebnis erreichen konnte, aber so geht das nun mal im Rennsport.»

Leclerc fiebert den kommenden Tagen entgegen: «Aus irgendeinem Grund fahre ich in Silverstone immer stark hier, ich mag einfach die Strecke und diese tollen Kurven. Fürs Wochenende erwarte ich, dass wir in der Quali ein wenig weiter vorne sein werden als in Österreich. Aber ich habe nicht vergessen, dass wir in Frankreich Probleme mit den Vorderreifen hatten. Und der Vorderreifen ist hier in England immer kritisch. Viel wird auch davon abhängen, wie warm das Wetter wird.»

«Der ganze Ablauf des Wochenendes ist zudem anders. Nie war ein erstes freies Training wichtiger, um die Abstimmung auf den Punkt zu bringen und bestmöglich vorbereitet in die Qualifikation zu gehen. Ich bin auch gespannt zu sehen, wie die neue Sprint-Qualifikation ablaufen wird.»

Im WM-Duell zwischen Ferrari und McLaren geht Ferrari-Teamchef Mattia Binotto davon aus, dass die Engländer am Ende wohl vorne sein werden – weil die Italiener die Entwicklung des 2021er Autos nicht weiter vorantreiben werden und sich ganz auf den kommenden Rennwagen für 2022 konzentrieren.

Charles Leclerc: «Unser Vorgehen finde ich gut. Die Saison 2022 mit diesem Neuanfang ist eine gewaltige Chance, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Du muss das von Anfang an auf die Reihe bekommen, denn diese Modelle werden wir für einige Jahre benützen. Klar geben wir gegen McLaren nicht klein bei, aber das grosse Ziel ist 2022. Und wir werden uns dafür nicht vom WM-Verlauf 2021 ablenken lassen.»

Österreich-GP, Spielberg

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23:55,147h
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +17,973 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,019
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 46,452
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 57,144
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 57,915
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:00,395 min
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:01,195
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:01,844
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde*
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde*
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
* Kollision und out, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet

WM-Stand nach 9 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 182 Punkte
2. Hamilton 150
3. Pérez 104
4. Norris 101
5. Bottas 92
6. Leclerc 62
7. Sainz 60
9. Ricciardo 40
8. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 20
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 286
2. Mercedes 242
3. McLaren 141
4. Ferrari 122
5. AlphaTauri 48
6. Aston Martin 44
7. Alpine 32
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0

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