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Sprint-Quali: Das sagen Toto Wolff & Christian Horner

Von Mathias Brunner
Toto Wolff und Christian Horner

Toto Wolff und Christian Horner

Auch die Teamchefs Toto Wolff (Mercedes-Benz), Christian Horner (Red Bull Racing) und Zak Brown (McLaren) sind gespannt zu sehen, wie das neue Wochenend-Format der Formel 1 samt Sprint-Qualifying einschlägt.

Formel-1-Sportchef Ross Brawn kommt einem in Silverstone fast ein wenig vor wie der Zirkusdirektor alter Schule, der vor dem Zelt steht und die Menschen zum Reinkommen animiert: «Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herrrrrreeinspaziert! Die neue Formel 1! Jeden Tag ein Höhepunkt! Qualifying am Freitag! Sprint-Qualifikation am Samstag! Grand Prix am Sonntag! So etwas haben Sie noch nie erlebt! Herrrrrreeinspaziert!»

Scherz beiseite: Brawn erhält auf dem ehrwürdigen Gelände des Silverstone Circuit endlich die Gelegenheit, mit dem Ablauf eines GP-Wochenendes zu experimentieren. Angedacht ist, das Sprint-Qualifying – dieses kurze Rennen über 100 Kilometer oder hier in England 17 Runden – auch in Monza durchzuführen, dazu bei einem Übersee-GP, im Visier ist Austin. Dann wird entschieden, ob damit 2022 weitergemacht wird.

Wir haben in Silverstone ein freies Training hinter uns, um 19.00 Uhr des 16. Juli nach europäischer Sommerzeit folgt die Qualifikation, und an den Autos darf so gut wie nichts mehr verändert werden. Wer mit der Abstimmung Sorgen hat, der steht vor schwierigen Aufgaben.

Auch die Teamchefs sind gespannt darauf zu sehen, wie sich das alles auswirken wird, wie Toto Wolff von Mercedes-Benz, Christian Horner von Red Bull Racing und Zak Brown von McLaren.

Der 49-jährige Wiener Wolff sagt: «Ich sehe da zwei Extreme. Vielleicht erleben wir einen Hochgeschwindigkeits-Zug, aber es passiert im Feld nicht so viel. Das andere Extrem besteht darin, dass wir Kollisionen erleben, und einige Piloten vielleicht deshalb ausfallen. Aber wichtig ist, dass wir gegen Abend drei Mal eine Show bieten, zu einer attraktiven Sendezeit. Und das ist für den Sport gewiss eine gute Sache.»

Der 47-jährige Engländer Horner aus Leamington Spa meint: «Auch ich bin gespannt, ob ein gewisses Versprechen gehalten wird. Für die Fans ist es fabelhaft, viel Action geboten zu bekommen. Die Piloten sind unterm Strich alle Racer, und sobald die Startampel erlischt, werden sie instinktiv nach jeder Lücke spähen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir viel Vorsicht erleben werden. Zudem haben die Fahrer vorne viel mehr zu verlieren als jene aus dem Mittelfeld oder hinten. Die Piloten werden also unterschiedlich viel riskieren.»

«Der Druck auf alle ist erheblich höher, denn nach diesem ersten freien Training befinden sich die Fahrzeuge in Parc-fermé-Bedingungen für den Rest des Wochenendes. Da ist abgesehen von Einstellungen am Frontflügel nicht mehr viel möglich. Und das ist eine weitere, faszinierende Komponente.»

Auch McLaren-Teamchef Zak Brown meldet sich zu Wort, allerdings über Videokonferenz, denn er sitzt zuhause, nachdem er positiv auf Corona getestet worden war. Der 49-jährige Kalifornier sagt: «Ich bin aufgeregt, dass wir mal etwas Neues versuchen. Ich glaube fest daran, dass das neue Format mehr Action bringt. Auch ich weiss noch nicht, wie sich der Sprint entwickeln wird. Morgen werden wir schlauer sein, um etwas besser einzuschätzen zu können, ob wir am Format schrauben müssen oder ob das auf Anhieb funktioniert. Ich bin vor allem gespannt zu sehen, wie viel Risiko die Fahrer einzugehen bereit sind.»

1. Training, Silverstone

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:27,035 min
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:27,814
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:27,815
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:27,828
05. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:27,897
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:27,923
07. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:28,062
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:28,163
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:28,211
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:28,415
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:28,449
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:28,600
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:28,827
14. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:28,873
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:29,220
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:29,227
17. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:29,227
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:29,597
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:29,808
20. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:29,857

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