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Ehre für Jochen Rindt: Großer Bahnhof in Graz

Von Gino Bosisio
Seit 2020 fährt in Graz eine besondere Strassenbahn: Bürgermeister Siegfried Nagl, Natascha Rindt, Dr. Helmut Marko, Uwe Eisleben (Halbbruder von Jochen Rindt) und Landeshauptmann Hermann Schützenhofer

Seit 2020 fährt in Graz eine besondere Strassenbahn: Bürgermeister Siegfried Nagl, Natascha Rindt, Dr. Helmut Marko, Uwe Eisleben (Halbbruder von Jochen Rindt) und Landeshauptmann Hermann Schützenhofer

Viel Prominenz war am Donnerstag bei den Feierlichkeiten in der steirischen Landeshauptstadt Graz vor Ort, um Jochen Rindt zu ehren – den einzigen posthum ausgezeichneten Formel-1-Weltmeister.

Zu Ehren des 1970 in Monza verstorbenen österreichischen Formel-1-Stars Jochen Rindt fanden in Graz umfangreiche Feierlichkeiten statt. Der in Mainz geborene Rindt war am 5. September 1970 in Monza vor der Parabolica verunglückt, im Alter von nur 28 Jahren – er wurde wenig später zum ersten Formel-1-Weltmeister, der posthum geehrt wurde.

Die Stadt Graz gedachte seinem großen Sohn 51 Jahre nach dessen Tod mit einem Festakt – die geplanten Veranstaltungen im Gedenkjahr 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Mit dabei waren unter Anderen seine Witwe Nina Rindt-Lincoln mit Tochter Natascha.

Auch der langjährige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, Rindt Freund Jackie Stewart und FIA-Präsident Jean Todt fanden den Weg nach Graz. In der steirischen Landeshauptstadt, wo Rindt als Vollwaise bei den Großeltern aufgewachsen war, ist eine Straßenbahn mit Bildern von Rindt beklebt worden. Auch ein Jochen Rindt-Platz wurde eingeweiht, im Grazer Stadtteil Reininghaus.

Sein Schulkamerad und jetziger Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko fand treffende Worte: «Wir haben uns selten an Regeln gehalten, es gab immer Action. Rindt hat uns dann die Tore in die Welt geöffnet. Alles, was danach kam – Niki Lauda, Gerhard Berger oder dass wir heute mit Red Bull Racing um den WM-Titel kämpfen – ist irgendwie auf Jochen Rindt zurückzuführen.»

Ein emotionaler Moment: Witwe Nina Rindt-Lincoln wurde in einem mehr als 50 Jahre alten Ford GT 40 eines Sammlers zum Rindt-Platz gefahren.

Das Graz Museum (Sackstrasse 18) zeigt noch bis 24. April 2022 die Ausstellung «Jochen Rindt, Mythos, Graz», die sich mit der Kindheit und Jugend der Rennfahrerlegende sowie mit seinem Tod und der Faszination für Jochen Rindt auseinandersetzt.

Jochen Rindt ist ein Mythos, auf der ganzen Welt und besonders in Graz. Die Ausstellung zeigt, wie diese Ausnahme-Persönlichkeit entstanden ist, und wirft einen Blick auf die Bedeutung, die der Stadt Graz dabei zukommt. Aufgewachsen bei seinen Großeltern am Ruckerlberggürtel, bewegte sich Jochen cool, modern und todesmutig durch die (Grazer) Nachkriegsprovinz. Hier fuhr er seine ersten Straßenrennen, von hier nahm er seinen beispiellosen Erfolgsweg in die Welt und hier fand er nach seinem Unfalltod vor 51 Jahren seine letzte Ruhestätte.

Bis heute wird dem legendären Sohn der Stadt mit Stolz und Betroffenheit gedacht. Die Ausstellung folgt Jochen Rindts Kindheit und Jugend in Graz und rückt die Orte und Menschen in den Mittelpunkt, die darin eine Rolle spielen. Grazer Wegbegleiter erinnern sich an ihre Zeit mit Jochen Rindt und Fans erzählen von der ungebrochenen Faszination des Jahrhundertrennfahrers.

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