Mattia Binotto: «Herzattacke an der Boxenmauer»
Freude herrscht: Ferrari-Teamchef Mattia Binotto mit Bahrain-Sieger Charles Leclerc
Charles Leclerc machte auf dem Bahrain International Circuit alles richtig und wurde mit dem Sieg belohnt. Der Monegasse, der von der Pole losgefahren war, bekam auf dem Treppchen Gesellschaft von seinem Ferrari-Teamkollegen Carlos Sainz, der von den Ausfällen der Red Bull Racing-Fahrer Max Verstappen und Sergio Pérez profitierte und als Zweiter ins Ziel kam.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto schwärmte sichtlich erleichtert im «Sky Sports»-Interview: «Das ist fantastisch, mit den Plätzen 1 und 2 hatten wir nicht gerechnet. Es war ein grossartiges Rennen und Charles hat seine Position stark verteidigt. Am Ende hatten wir sicherlich auch etwas Glück, und ich hatte eine Herzattacke an der Boxenmauer, denn wir waren dabei, die Positionen zu festigen, als zehn Runden vor Schluss das Safety-Car auf die Strecke kam.»
Dass Max Verstappen am Ende noch einmal an die Box abbog, um sich weiche Reifen zu holen, beunruhigte die Ferrari-Strategen nicht wirklich. «Wir haben Charles auf den Medium-Reifen auf der Strecke gelassen, denn unsere Berechnungen sagten, dass Max zwei Sekunden pro Runde hätte wettmachen müssen, um bis zum Rennende noch aufzuholen. Und zwei Sekunden sind sehr viel. Ausserdem hat Charles die Reifen gut geschont, er fühlte sich wohl und es war keine schwierige Entscheidung, ihn nicht an die Box zu holen», erklärte der Ingenieur.
Binotto verriet auch: «Ich hatte erwartet, dass Red Bull Racing noch stärker sein würde, aber sie waren auch stark. Ich denke, sie haben im Verlauf des Rennens vielleicht Probleme mit dem Bremssystem bekundet, aber das weiss ich nicht. Im ersten Stint waren sie sicherlich sehr, sehr schnell. Sie konnten auf gebrauchten Reifen das gleiche Tempo anschlagen wie Charles auf seinen neuen Gummis, deshalb bereiteten sie mir echte Sorgen. Aber letztlich hatten wir ein gutes Rennen.»
Die ohnehin schon hohen Erwartungen an Ferrari wurden durch das gute Ergebnis noch weiter angekurbelt, wie Binotto weiss. «Der Druck ist sehr, sehr hoch», bestätigte der Italiener. «Aber wir müssen uns einfach nur auf das, was wir tun, konzentrieren, und alles andere vergessen, sonst wäre es ein zu grosser Stress. Wir haben uns ganz einfach darauf fokussiert, unseren Job zu machen und ein sauberes Rennen zu haben.»
Ergebnisse Formel 1, Sakhir
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75
02. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, +5,598 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, +9,675
04. George Russell (GB), Mercedes W13, +11,211
05. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-22-Ferrari, +14,754
06. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, +16,119
07. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, +19,423
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03, +20,386
09. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, +22,390
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo C42-Ferrari, +23,064
11. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, +32,574
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, +45,873
13. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, +53,932
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, +54,975
15. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, +56,335
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, +1:01.795 min
17. Nico Hülkenberg (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, +1:03,829
— Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18
— Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18
— Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03
WM-Stand Fahrer
01. Leclerc 26 Punkte
02. Sainz 18
03. Hamilton 15
04. Russell 12
05. Magnussen 10
06. Bottas 8
07. Ocon 6
08. Tsunoda 4
09. Alonso 2
10. Zhou 1
11. Schumacher 0
12. Stroll 0
13. Albon 0
14. Ricciardo 0
15. Norris 0
16. Latifi 0
17. Hülkenberg 0
18. Pérez 0
19. Verstappen 0
20. Gasly 0
WM-Stand Konstrukteure
01. Ferrari 44
02. Mercedes 27
03. Haas 10
04. Alfa Romeo 9
05. Alpine 8
06. AlphaTauri 4
07. Aston Martin 0
08. Williams 0
09. McLaren 0
10. Red Bull Racing 0