Jerez: Strafen wirbeln MotoGP-Ergebnis durcheinander

Sebastian Risse (KTM): Neue Techniker & frische Ideen

Von Günther Wiesinger
Drei neue Fahrer, zwei neue Crew-Chiefs, mit GASGAS eine zweite Marke – bei der Pierer Gruppe hat sich für 2023 einiges verändert. Ing. Sebastian Risse zieht die Bilanz des Sepang-Tests.

Die Fahrer der Pierer Mobility AG kamen bei den MotoGP-Tests in Sepang (10. bis 12. Februar) über die Ränge 13 (Pol Espargaró auf GASGAS), 14 (Brad Binder auf KTM), 18 (Jack Miller auf KTM) und 22 (Augusto Fernández auf GASGAS) nicht hinaus. Sowohl im Red Bull KTM-Team wie auch bei GASGAS-Tech3 in der Box von Pol Espargaró wurde viel ausprobiert. Es gab einen neuen Motor mit veränderter Zündfolge, der sich ähnlich anhörte wie der Ducati-Motor 2022, dazu jede Menge neuer Aerodynamik-Varianten, die gemeinsam mit dem Red Bull-Formel-1-Team aus Milton Keynes entwickelt wurden.

Red Bull-KTM und GASGAS-Tech3 haben nach den Abgängen von Remy Gardner, Raúl Fernández und Miguel Oliveira drei neue Fahrer im Aufgebt für 2023, dazu bei Jack Miller mit Cristhian Pupulin einen neuen Crew-Chief, der jahrelang bei Ducati tätig war.

Da auch das Wetter nicht richtig mitspielte, konnte das Testprogramm in Sepang nicht zur Gänze durchgezogen werden. Die Zeitenjagden fielen entweder ins Wasser oder fanden zum falschen Zeitpunkt statt. Deshalb hat die Pierer-Gruppe beim Portimão-Test am 11./12. März noch eines nachzuholen.

«In Sepang sind wir nicht viel zum Schlafen gekommen», stellte Ing. Sebastian Risse, Technical Coordinator MotoGP bei KTM, schmunzelnd fest. «Ich war zum Beispiel nach dem ersten Testtag erst um 1.30 Uhr zurück im Hotel; aber einige Kollegen haben bis 3.30 Uhr in der Box gearbeitet.» Um 8 Uhr standen die Mannschaften von KTM und GASGAS trotzdem wieder in den Boxen.

«Es hat uns nicht überrascht, dass wir bei diesem Test so viel Mühe und Arbeit hatten», ergänzte Risse im Gespräch mit SPEEDWEEEK.com. «Einerseits haben wir neue Fahrer, das beansprucht immer eine gewisse Eingewöhnungszeit. Anderseits versucht man jedes Jahr wieder, sich so aufzustellen, dass wir alle Potenziale bestmöglich ausschöpfen. Das heisst: In Folge der Philosophie, die wir insgesamt bei diesem Projekt verwenden, entwickeln wir die Analysen immer mehr und mehr, um die Daten besser nutzen zu können. Wir stellen uns für diese Aufgabe auch im Team neu auf, dadurch verändert sich auch von Jahr zu Jahr im Team personell ein bisschen etwas, manche Personen übernehmen neue Rollen. Es werden Ressourcen freigeschaufelt, um die Potenziale der Techniker bestmöglich zu nutzen. Das muss sich alles noch einspielen. Deshalb war es sehr gut, dass wir vorher schon den dreitägigen Shakedown-Test mit den Testfahrern Dani Pedrosa und Jonas Folger und Rookie Augusto Fernández hatten. Wir haben an diesen drei Tagen schon unsere volle Mannschaft von den vier Stammfahrern in Sepang gehabt. Aber es braucht noch ein bisschen Zeit, bis sich alles eingelaufen hat.»

Dazu ist Crew-Chief Paul Trevathan nach zwei Jahren mit Oliveira ins GASGAS Team gewechselt, wo er wieder um Pol Espargaró kümmert, den er bei KTM schon in den vier Jahren von 2017 bis 2021 betreut hat. Das Duo hat gemeinsam immerhin sechs Podestplätze und zwei Pole-Positions errungen.

«Die Personalwechsel sind ist immer interessant, sie eröffnen andere Blickwinkel wie jetzt bei Jack Miller, der seinen Crew-Chief mitgebracht hat», sagt Risse. «Da werden vielleicht gewisse Ansichten hinterfragt und andere Ideen eingebracht. Denn jeder Techniker, der in der MotoGP arbeitet, hat langjährige Erfahrungen in verschiedenen Teams. Das Ziel ist immer, all diese Erfahrungen zu bündeln und ins Projekt einzubringen.»

Sepang-Test, kombinierte Zeiten (10. bis 12.2.):

1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Oliveira, Aprilia, + 0,950
16. Zarco, Ducati, + 0,963
17. Quartararo, Yamaha, + 1,008
18. Miller, KTM, + 1,012
19. Rins, Honda, + 1,043
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546
25. Nakasuga, Yamaha, + 3,350

Ergebnis Sepang-Test, 12.2.:

1. Marini, Ducati, 1:57,889 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,080 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,147
4. Bastianini, Ducati, + 0,260
5. Martin, Ducati, + 0,315
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,455
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,474
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,496
10. Marc Márquez, Honda, + 0,777
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,812
12. Mir, Honda, + 0,895
13. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,908
14. Brad Binder, KTM, + 0,923
15. Zarco, Ducati, + 0,963
16. Miller, KTM, + 1,012
17. Oliveira, Aprilia, + 1,033
18. Rins, Honda, + 1,043
19. Quartararo, Yamaha, + 1,054
20. Morbidelli, Yamaha, + 1,097
21. Nakagami, Honda, + 1,646
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,771
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,034
24. Bradl, Honda, + 2,546

Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:

1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
7. Marini, Ducati, + 0,382
8. Rins, Honda, + 0,427
9. Bastianini, Ducati, + 0,458
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
15. Zarco, Ducati, + 0,767
16. Mir, Honda, + 0,896
17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
18. Viñales, Aprilia, + 1,034
19. Miller, KTM, + 1,123
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
21. Nakagami, Honda, + 1,487
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996

Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,262
4. Martin, Ducati, + 0,267
5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
7. Zarco, Ducati, + 0,496
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
13. Marini, Ducati, + 0,999
14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
16. Miller, KTM, + 1,356
17. Mir, Honda, + 1,362
18. Rins, Honda, + 1,493
19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
21. Brad Binder, KTM, + 1,615
22. Nakagami, Honda, + 2,734
23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)

 


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