Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marco Bezzecchi: «Messi ist der Größte, wie Vale»

Von Nora Lantschner
Acht Jahre nach Valentino Rossi stand Marco Bezzecchi als MotoGP-Sieger auf dem Podest des Argentinien-GP. Der Ducati-Pilot aus Rossis Mooney VR46 Racing Team übernahm damit die WM-Führung.

Termas de Río Hondo und Marco Bezzecchi, das passt: In Argentinien gewann «Bez» schon 2018 seinen ersten Grand Prix in der Moto3 (damals noch mit PrüstelGP), am vergangenen Wochenende holte er an derselben Stelle auch seinen ersten MotoGP-Sieg.

Seinen Debütsieg ließ der Italiener als Tattoo auf der Haut verewigen, kommt jetzt noch ein Schriftzug für den ersten Sieg in der Königsklasse dazu? «Ich weiß es noch nicht, aber wahrscheinlich schon», meinte der 34. Sieger der MotoGP-Viertakt-Ära dazu.

«Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, ich war eins mit dem Motorrad. Es war ein unglaubliches Wochenende. Das hatte ich nicht erwartet, als ich zu Hause losgefahren bin», lachte der VR46-Jungstar nach seinem Start-Ziel-Sieg am Sonntag verschmitzt.

Bei den Fans wurden besonders in Italien nicht zuletzt bei der Siegerehrung Erinnerungen wach. Denn 2015 feierte Valentino Rossi seinen Argentinien-Sieg mit einem Maradona-Shirt, am Sonntag bekam Bezzecchi ebenfalls ein Trikot der argentinischen Nationalmannschaft überreicht, dieses Mal mit der Nummer 10 von Lionel Messi.

«Das war unglaublich, als ich dieses Trikot bekommen habe. Messi ist ein Sportler, der in diesem Jahr etwas Unglaubliches geschafft hat. Er ist der GOAT des Fußballs, wie Vale im Motorradsport», machte der 24-Jährige Rossi-Schüler deutlich, wer für ihn der Größte aller Zeiten ist.

Die VR46-Truppe ist nicht nur motorsportverrückt, in Italien wird natürlich auch viel Fußball geschaut. Mit einem breiten Grinsen schob Bez nach: «Als Erstes habe ich Migno, der unter dem Podium stand, zugerufen: ‚Migno, das Trikot ist unterschrieben!‘»

Während Messi sich bekanntlich mit Argentinien im Dezember zum Fußball-Weltmeister krönte, führt Bezzecchi nun die MotoGP-WM an. Darf der Ducati-Kundenteam-Fahrer vom Titel träumen? «Nein, ich glaube nicht», winkte er ab. «Ich glaube, dafür ist es ein bisschen zu früh. Wir haben erst zwei GP-Wochenenden hinter uns. Jetzt geht es nach Austin, auf eine sehr schwierige Strecke, auf der Marc normalerweise unschlagbar ist. Ich möchte für den Moment einfach diesen Sieg genießen und versuchen, weiterhin mit jedem Tag zu lernen und mich zu verbessern. In ein paar Monaten wissen wir mehr.»

Was macht der beste MotoGP-Rookie der Saison 2022 jetzt schon besser als im Vorjahr? «Ich kenne das Motorrad ein bisschen besser und das hilft sehr. Die Ducati ist stark, aber du musst die Stärken des Motorrads auch nutzen, was am schwierigsten ist», gab Bezzecchi zu bedenken. «Okay, auf den Geraden ist die Ducati schnell, aber es gibt auch viele Kurven auf der Strecke. Ich glaube, dass man auf der Bremse im Kurveneingang den Unterschied machen kann. Normalerweise macht Pecco da mehr den Unterschied. Johann Zarco zum Beispiel ist aber auch in der ‚traction area‘ sehr gut, wenn man das Motorrad wieder aufrichtet. Ich glaube, dass ich in der Bremsphase einen kleinen Schritt gemacht habe.»

Übrigens: Passend zu seiner Startnummer fixierte Bezzecchi den mittlerweile 72. Sieg für Ducati in der MotoGP.

Ergebnisse MotoGP-Rennen, Termas de Rio Hondo (2. April):

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 25 Runden in 44:28,518 min
2. Johann Zarco (F), Ducati, +4,085 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +4,681
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +7,581
5. Jorge Martin (E), Ducati, +9,746
6. Jack Miller (AUS), KTM, +10,562
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,095
8. Luca Marini (I), Ducati, +13,694
9. Alex Rins (E), Honda, +14,327
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +18,515
11. Augusto Fernández (E), KTM, +19,380
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,091
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +28,394
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +29,894
15. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +36,183
16. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +47,753
17. Brad Binder (ZA), KTM, +48,106

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Las Termas (1. April):

1. Brad Binder, KTM, 12 Rdn in 19:56,873 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,072 sec
3. Marini, Ducati, + 0,877
4. Morbidelli, Yamaha, + 2,354
5. Alex Márquez, Ducati, + 2,462
6. Bagnaia, Ducati, + 2,537
7. Viñales, Aprilia, + 2,643
8. Martin, Ducati, + 3,754
9. Quartararo*, Yamaha, + 4,856
10. Miller, KTM, + 5,143
11. Nakagami, Honda, + 5,574
12. Di Giannantonio, Ducati, + 6,965
13. Zarco, Ducati, + 7,568
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 7,725
15. Rins, Honda, + 8,687
16. Augusto Fernández, KTM, + 9,040
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück
– Mir, Honda, 1. Runde nicht beendet

*= mit 1 Sekunde Zeitstrafe wegen Überholens bei gelber Flagge

WM-Stand nach 4 von 42 Rennen:

1. Bezzecchi, 50 Punkte. 2. Bagnaia 41. 3. Zarco 35. 4. Alex Márquez 33. 5. Viñales 32. 6. Miller 25. 7. Martin 22. 8. Binder 22. 9. Morbidelli 21. 10. Quartararo 18. 11. Marini 15. 12. Rins 13. 13. Aleix Espargaró 12. 14. Augusto Fernández 8. 15. Nakagami 7. 16. Marc Márquez 7. 17. Di Giannantonio 6. 18. Mir 5. 19. Oliveira 3. 20. Raúl Fernández 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 71 Punkte. 2. KTM 38. 3. Aprilia 32. 4. Yamaha 27. 5. Honda 20.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 65 Punkte. 2. Prima Pramac 57. 3. Red Bull KTM 47. 4. Aprilia Racing 44. 5. Ducati Lenovo 41. 6. Gresini Racing 39. 7. Monster Energy Yamaha 39. 8. LCR Honda 20. 9. Repsol Honda 12. 10. GASGAS Tech3, 8. 12. CryptoDATA RNF 5.

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