Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Gustl Auinger (ServusTV): KTM so stark wie Ducati?

Von Mario Furli
Brad Binder (KTM) und Pecco Bagnaia (Ducati) lagen zuletzt in Jerez vorne

Brad Binder (KTM) und Pecco Bagnaia (Ducati) lagen zuletzt in Jerez vorne

Der Circuit Bugatti ist Schauplatz des 1000. Grand Prix der Motorrad-WM. Zu sehen ist das Spektakel von Le Mans am Samstag und Sonntag live auf ServusTV. Experte Gustl Auinger befasst sich vorab mit der Ausgangslage.

Beim Jubiläumsrennen sieht ServusTV-Experte Gustl Auinger die Chance auf ein rot-weiß-rotes Spektakel gegeben: «Ducati stellt die Benchmark dar. Aber wo bitte ist die KTM schwächer?»

Nach zwei Nullern in Übersee schlug Francesco Bagnaia mit seinem Sieg in Jerez zurück und führt die Gesamtwertung der MotoGP wieder an. «Pecco ist der absolute WM-Favorit», meint Auinger, der gleichzeitig die Gründe für die beiden Ausrutscher des Titelträgers in Argentinien und den USA liefert: «Er hat jeweils ohne erkennbaren Fehler das Vorderrad verloren, weil vom Reifen kein Signal kam, wo das Limit ist.»

Die Grenzen der Pneus sowie die einheitliche Motorsteuerung, auf die Ducati mit diversen Devices am schnellsten reagiert habe, würden die Königsklasse in einen zu engen Rahmen stecken, moniert der ServusTV-Experte. «Werke wie Yamaha haben sich nie über Power definiert, sondern über Fahrbarkeit und Kurvengeschwindigkeit.» Beim aktuellen Reglement hätten die Japaner allerdings kaum Chancen. «KTM hat sich bereits an Ducati angelehnt, Aprilia geht in diese Richtung und auch Honda denkt bereits um.»

Dass Bagnaia trotz 50-prozentiger Ausfallsquote in den Hauptrennen an der WM-Spitze steht, ist auch seiner Sprintstärke geschuldet. Der 26-Jährige konnte als einziger Pilot an jedem Samstag punkten, 37 seiner 87 Zähler holte er über die Kurzdistanz. «Pecco kommt gut mit dem neuen Format zurecht und weiß, dass er in Summe auch im Sprint ordentlich punkten muss, wenn er seinen Titel erfolgreich verteidigen will.»

KTM zeigt mächtig auf

Mit jeweils zwei Podestplätzen in Sprint und Hauptrennen rückten in Andalusien auch die KTM-Fahrer Brad Binder und Jack Miller in den Mittelpunkt. «Nach den Vorsaisontests hat man das Team nicht richtig einordnen können, jetzt haben sie voll überzeugt. Es wurde an der schnellen Runde gearbeitet, was Hand in Hand mit dem Sprint geht. KTM ist aber auch am Rennsonntag konkurrenzfähig.» Und: «Die Starts sind fantastisch», lobte auch Auinger.

Die Performance des oberösterreichischen Herstellers sei sowohl von der technischen als auch von der Fahrerseite unglaublich gut, so Auinger, der den zweiten Zwischenrang in der Konstrukteurswertung auch dem Testfahrer der Mattighofner zuschreibt. «Das Feedback von Dani Pedrosa fängt jetzt an zu fruchten. Schon bei Honda hat er den Löwenanteil an Test- und Entwicklungsarbeit geleistet.» Beim asiatischen Giganten sei Pedrosa jedoch zunächst im Schatten von Casey Stoner gestanden, später von Marc Márquez.

Apropos: Vor der vierwöchigen Frühjahrspause feiert der achtmalige Weltmeister in Le Mans sein Comeback. Aussichtslos sei der Ausnahmeathlet beim 1000. Grand Prix laut ServusTV-Experten nicht. «Von Marc ist immer eine Schippe mehr zu erwarten. Allerdings hat auch Honda seit Jahren das Riesenproblem, den Vorderreifen nicht zu spüren. Die Fahrer stürzen häufig, obwohl sie nicht schnell genug sind. Dadurch spielt der Faktor Glück immer eine Rolle.»

Ducati kann auch Schräglage

Favoriten seien beim Millenniumsrennen ohnehin andere. Zwar laufe in der MotoGP selten alles in berechenbaren Bahnen ab, in den Pays de la Loire führe der Sieg aber neuerlich über die Bikes aus Borgo Panigale, die in den letzten drei Jahren den Circuit Bugatti trotz vieler Schräglagen beherrschten. Gustl Auinger: «Ducati hat nirgends eine Schwachstelle.»

Doch müsse man KTM mittlerweile mit dem italienischen Werk in einem Atemzug nennen, sagt der ServusTV-Experte aus tiefster Überzeugung. «Ob das Motorrad auf jeder Strecke funktioniert? Ich bin optimistisch.» Die schiere Power sei mit jener von Ducati jedenfalls vergleichbar, zudem gebe es nicht gänzlich erschöpftes Potenzial: «Vor allem seitens der Aerodynamik sehe ich das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.»

Jubiläums-Grand-Prix im Fokus

Rund um die Rennaction widmet sich ServusTV dem 1000. Grand Prix der WM-Geschichte, der Rückkehr von Marc Márquez und dem Einsatz von Danilo Petrucci, der in Le Mans den verletzten Enea Bastianini ersetzt. Weiters gibt es einen Rückblick auf das fabelhafte Jerez-Wochenende der KTM-Stammfahrer sowie die starke Performance von Dani Pedrosa, dem schnellsten Rentner der MotoGP.

Eve Scheer und Alex Hofmann melden sich direkt aus der Boxengasse des Circuit Bugatti, den Kommentar liefern Philipp Krummholz und Stefan Bradl.

«Shark Grand Prix de France» bei ServusTV

Samstag (13. Mai):
10:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
11:35 Uhr: Analyse Qualifying
12:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
15:00 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
15:25 Uhr: Analyse Sprint

Sonntag (14. Mai):
10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:45 Uhr: Analyse MotoGP

Das gesamte TV- und Streaming-Programm zum 1000. Grand Prix gibt es in der Übersicht von SPEEDWEEK.com.

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