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Sensation: CFMOTO aus China steigt in die SBK-WM ein

Von Ivo Schützbach
Nach Kove und QJ Motor hat sich mit CFMOTO ein dritter chinesischer Motorrad-Hersteller für das SBK-Paddock entschieden. Er wird als erster in der höchsten Klasse Superbike antreten.

2022 hielt der Name CFMOTO Einzug im MotoGP-Paddock. Der chinesische Hersteller, dem zwei Prozent Anteile an der Pierer Mobility AG gehören, strebt mit einem verstärkten Engagement im Motorsport danach, sich einen Namen unter der europäischen Kundschaft zu machen.

Für diese Saison hat CFMOTO mit dem spanischen Aspar-Team einen neuen Partner gefunden und wird nicht nur in der Moto3-, sondern auch in der Moto2-WM antreten.

Jetzt planen die Chinesen den nächsten Coup: Den Einstieg in die Superbike-WM!

Bereits im Juni 2022 meldete CFMOTO ein Patent für einen V4-Motor mit 1000 ccm an. Anhand der technischen Zeichnungen lässt sich erkennen, dass es sich um einen modernen, kurzhubigen Motor handelt, der für die Erzielung von Spitzenleistung ausgelegt ist. In den Dokumenten ist von über 200 PS die Rede.

Im Vorjahr stieg der chinesische Hersteller Kove in die Supersport-300-WM ein, dieses Jahr wird ab dem Europa-Auftakt Ende März in Barcelona erstmals QJ Motor in der mittleren Hubraumklasse Supersport mitmischen. In den nächsten zwei Jahren kommt CFMOTO mit einem Werksteam in der Superbike-WM hinzu. Als erste chinesische Marke in der höchsten Klasse anzutreten, ist für CFMOTO ein Prestigeprojekt.

Seit Juli 2023 kursiert im Internet ein Video von einem fahrenden Superbike-Prototyp von CFMOTO, im Hintergrund ist das Werk zu sehen. Wenige Wochen vor Auftauchen des Videos besuchte eine Abordnung von CFMOTO den SBK-Event in Misano und traf sich mit den Verantwortlichen von Promoter Dorna. Zwei Wochen später führten die Chinesen während des Deutschland-GP auf dem Sachsenring weitere Gespräche für den SBK-Einstieg.

Recherchen von SPEEDWEEK.com haben ergeben, dass bis Sommer 2024 der Prototyp des Serienmodells fertiggestellt werden soll. CFMOTO sucht derzeit einen Entwicklungspartner, der ihm dabei hilft, ein für die Superbike-WM konkurrenzfähiges Motorrad zu bauen – erste Kontakte sind geknüpft. Wenn damit erst im Sommer oder Herbst 2024 begonnen werden kann, erscheint der WM-Einstieg 2025 sehr ambitioniert und 2026 deutlich realistischer.

Da in diesem Segment keine riesigen Absatzmengen möglich sind, streben die Chinesen eine auf den Rennsport ausgerichtete Maschine an, wie sie Ducati mit der Panigale V4R, BMW mit der M1000RR oder Honda mit der CBR1000RR-R hat.

Früher musste ein Hersteller bis zu 3000 Motorräder für eine Homologation bauen, seit einigen Jahren sind es nur noch 500.

«Wir haben keine Patentlösung für die Homologationsanzahl», erklärte ein ehemaliger FIM-Mitarbeiter. «Heute ist die Anzahl niedrig, ein Hersteller muss aber immer noch eine ordentliche Menge Bikes bauen, um es homologieren zu dürfen. Was die Homologation selbst betrifft, agieren sie auch sehr unterschiedlich. Manche sind in der Lage im Mai eine Entscheidung zu treffen und haben im Januar darauf eine neue Maschine homologiert. Andere planen immer zwei Jahre im Voraus.»

Die 1989 gegründete Firma Zhejian Chunfeng Power Co Ltd aus Hangzhou, besser bekannt unter ihrem Markennamen CFMOTO, beschäftigt sich mit der Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und Lieferung von Motorrädern, Geländewagen und E-Mobilität, die über mehr als 3000 Händler weltweit vertrieben werden.

Zuletzt kam 2019 ein neuer Hersteller in die Superbike-WM, damals stiegen BMW und Honda mit einem Werksteam ein.


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