Hancock schielt bereits auf Silber
Hancock holte in Vojens zehn Punkte
Nach drei Laufsiegen und 10 Punkten aus den Vorläufen startete «Herbie» Hancock schlecht, musste die anderen ziehen lassen und verpasste die Qualifikation fürs Finale. Dabei hätte er mehr als nur die zwei Punkte auf Jason Crump gut machen können, für den mit 8 Punkten bereits in der Vorrunde Endstation war.
Den Titel wird sich der Ex-Weltmeister unter Normalumständen bei 37 Punkten Rückstand auf Crump abschminken können. Viel mehr geht es um die weiteren Medaillenplätze. Tomasz Gollob, Greg Hancock und Emil Sajfutdinov liegen alle nur einen Punkt auseinander auf den Plätzen 2 bis 4. Einer der drei wird sich am Ende mit dem vierten Platz begnügen müssen. Eine Erfahrung, die Hancock im vergangenen Jahr schmerzlicherweise schon einmal machen musste. Beim abschliessenden GP in Bromberg, der Heimbahn von Gollob, musste sich Hancock ihm geschlagen geben. Der polnische Nationalheld gewann das Rennen, verdrängte dadurch den US-Amerikaner vom dritten Rang in der WM-Wertung und schnappte sich somit im letzten Lauf mit Bronze die letzte übriggebliebene Medaille.
Wenn der Punktestand zwischen den drei nächsten Verfolgern von Crump noch zwei Runden später, also vor dem letzten Lauf des Jahres, ähnlich eng ist, könnte Hancock ein Déjà-vu erleben. Der letzte GP findet nämlich wie im Vorjahr in Bromberg statt, und das ist Gollob-Terrain. Insgesamt siebenmal gewann er einen GP in seinem Heimatort mit einer Souveränität, gegen die seine Gegner nichts auszurichten hatten. Nahezu niemand kann ihn dort schlagen, ausser vielleicht doch Hancock. Den ersten von zwei GP-Läufen in Bromberg im letzten Jahr gewann der Ami. Der zweite Lauf war der kurzfristige Ersatz für das ausgefallene Rennen in Gelsenkirchen.
Es ist aber nicht nur Gollobs Heimbahn, sondern auch die von Sajfutdinov sowie Andreas Jonsson, der auch nur 10 Punkte von dem Medaillenrängen entfernt ist. Beide starten für Polonia Bromberg in der Ekstraliga.
Trotz der verpassten Aufholjagd hatte der Vojens-GP auch etwas Positives für den 39-jährigen Hancock. Er traf seine alten Freunde und Teamkollegen Erik Gundersen und Jan O. Pedersen wieder. Zu Beginn seiner Karriere waren sie Teamkollegen bei Cradley Heath: «Es war sehr schön, wieder mit ihnen zu sprechen. Durch unseren Terminkalender sehen wir uns nicht so oft, bleiben aber per SMS oder E-Mail in Kontakt. Erik und Helle, Gundersens Frau, waren ein sehr wichtiger Teil meiner frühen Speedway-Karriere. Es ist immer ein Vergnügen, sie zu treffen.»