Martin Brundle über Verstappen–Hamilton: «Wahnsinn»

Von Mathias Brunner
Martin Brundle

Martin Brundle

Der langjährige GP-Fahrer Martin Brundle sah der Anhörung von Vertretern von Mercedes und Red Bull Racing mit Argwohn entgegen: «Wenn die FIA das macht, wäre es Wahnsinn.»

Im Laufe seiner Formel-1-Rennkarriere von Brasilien 1984 bis Japan 1996 und danach als GP-Experte fürs Fernsehen hat Martin Brundle fast alles erlebt, was die Königsklasse an Irrsinn zu bieten hat. Der heute 62-jährige Engländer sah der Anhörung der FIA von Vertretern von Mercedes-Benz und Red Bull Racing argwöhnisch entgegen.

Der 158-fache GP-Teilnehmer sagte, bevor ein Urteil vorlag: «In der Anhörung ging es ja darum zu entscheiden, ob ein Einwand überhaupt zulässig ist, ob es also neue Erkenntnisse gibt, welche eine tiefergreifende Untersuchung rechtfertigen. In früheren Fällen hatten die Regelhüter solche Einwände oft abgeschmettert, weil sie nicht rückblickend Dinge ändern wollen.»

«Ich bin der Ansicht: Wenn es etwas zu untersuchen gibt, dann muss das noch vor Ort passieren», so Brundle als Formel-1-Fachmann der englischen Sky. «Wenn du rückwirkend ein Rennergebnis beeinflusst, dann ist das Wahnsinn.»

«Mercedes wird durch dieses Vorgehen den WM-Rivalen Red Bull Racing ein wenig piesaken, aber ich bin dagegen, rückwirkend eine Strafe zu verhängen. Für mich ist das, als würde am Sonntag ein Fussballspiel mit 2:1 enden, und am Donnerstag danach sagt jemand – oh, wir haben hier einen neuen Winkel des Video-Schiris gefunden, das 2:1 war wohl nicht regulär, das muss ein 1:1 geben.»

«Wenn nun Verstappen eine Strafe aufgebrummt worden und hinter Bottas zurückgefallen wäre, dann könnte Red Bull Racing argumentieren: ‘Aber Max ist im letzten Teil des Rennens nur so schnell gefahren, um sich vor Bottas zu halten.’ Hätte er dort eine Fünfsekundenstrafe erhalten, hätte er das in Interlagos korrigieren können. Mercedes konnte sich andererseits für eine Strafversetzung in der Startaufstellung von Katar stark machen. So oder so werden Max Verstappen und Red Bull Racing hier unter Druck gesetzt.»

São Paulo-GP

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:22,851 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +10,496 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +13,576
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +39,940
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +49,517
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,820
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, Motor
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision

WM-Stand nach 19 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 332.5 Punkte
2. Hamilton 318.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 178
5. Norris 151
6. Leclerc 148
7. Sainz 139.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 62
11. Ocon 50
12. Vettel 42
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 521.5
2. Red Bull Racing 510.5
3. Ferrari 287.5
4. McLaren 256
5. Alpine 112
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 68
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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