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Williams: So fahren 2024 Alex Albon & Logan Sargeant

Von Mathias Brunner
​Der englische Traditionsrennstall Williams hat am 5. Februar gezeigt, in welchen Farben der Thai-Brite Alexander Albon und der US-Amerikaner Logan Sargeant 2024 an den Start gehen werden.

In der geschichtenreichen Formel-1-Saison 2023 spielte Williams eine interessante Rolle: Unter der Leitung des langjährigen Mercedes-Strategen James Vowles verabschiedete sich das Traditionsteam vom letzten WM-Platz (2018 bis 2020 und 2022) und wurde stattlicher Siebter im Konstrukteurs-Pokal, Williams ließ dabei AlphaTauri, Alfa Romeo und Haas hinter sich.

Mehr noch: Der windschlüpfige Rennwagen ärgerte vorwiegend mit dem in London geborenen Thailänder Alexander Albon einige Male Top-Piloten, herausragend dabei waren die Startplätze 4 in Zandvoort und 5 in Las Vegas. Albon hat seine Haut so teuer verkauft, dass er sogar als Hamilton-Nachfolger bei Mercedes im Gespräch ist.

Teamchef James Vowles will auf den Fortschritten von 2023 aufbauen. Am 5. Februar hat der drittälteste Formel-1-Rennstall (nach Ferrari und McLaren) gezeigt, in welchen Farben Alex Albon und sein Stallgefährte Logan Sargeant aus Florida 2024 antreten.

Ausdrücklich nennt Williams diese Präsentation in Puma-Laden an der Fifth Avenue von New York «2024 Season Launch», und nicht etwa Vorstellung des FW46. Was wir zu sehen bekommen, das ist die Bemalung des Rennwagens in diesem Jahr, auf technische Leckerbissen müssen die Fans noch warten. Was sich hinter dem Modell FW46 verbirgt, das werden wir vielleicht nach einem Roll-out erahnen oder spätestens am ersten Formel-1-Wintertesttag auf dem Bahrain International Circuit wissen.

Was auffällt: Ein Mehrjahres-Abkommen mit dem japanischen Baumaschinen-Hersteller Komatsu, mit welchen Williams schon in den 1980er und 1990er Jahren zusammengearbeitet hat.

Die neue Lackierung soll ein Knicks vor der Vergangenheit sein, Stichwort Navy-Blau und rot-weiße Nadelstreifen.

Teamchef James Vowles: «Wir wollen auf den Fortschritten von 2023 aufbauen und bei jedem Rennen in der Lage sein, um Punkte zu kämpfen.»

Alex Albon: «Die Leute werden sehen, hinter dem neuen Auto steckt eine frische Philosophie. Ich bin sehr gespannt darauf zu erleben, wie sich das auf der Rennstrecke bemerkbar machen wird. Es wird an mir liegen, meinen Fahrstil den neuen Gegebenheiten anzupassen.»

Der Niedergang des Hauses Williams

Williams musste sich neu erfinden. Die neunfachen Gewinner des Konstrukteurs-Pokals (zuletzt 1997) und 114-fachen GP-Sieger (zuletzt mit Pastor Maldonado 2012 in Spanien) haben in den vergangenen sechs Jahren nur 67 Punkte erobern können, 28 davon in der Saison 2023. Am 12. Dezember 2022 gab Williams bekannt, dass Teamchef Jost Capito und Technikchef François-Xavier Demaison gehen. Im Januar 2023 kam als neuer Teamchef James Vowles zu Williams.

Die neunfachen Sieger des Konstrukteur-Pokals profitierten zu Beginn der Turbohybrid-Ära vom Bonus durch den bärenstarken Mercedes-Motor: 2014 und 2015 wurde der Rennstall jeweils WM-Dritter, dann begann der Absturz – nach den Rängen 5 in den Jahren 2016 und 2017 wurde Williams zwei Mal Letzter, 2019 konnte in 21 Rennen eben mal ein kümmerlicher Punkt eingefahren werden. 2020 war der Tiefpunkt erreicht: Erstmals in der Team-Historie gab es keinen einzigen Punkt!

Williams genießt als Traditions-Team enormen Respekt. Niemand will Williams am Boden sehen. Williams kam mir in den letzten Jahren vor, als würde ein alternder Boxer im Ring stehen, ein früherer Weltmeister, jetzt aber mit grauem Haar und müdem Blick. Kein echter Sportfan möchte, dass ein solcher Mann vermöbelt wird.

Im August 2020 wurde bestätigt – Firmengründer Frank Williams und seine Tochter Claire Williams verkaufen das Team, an die US-amerikanische Investment-Firma Dorilton Capital.

Für Ralf Schumacher war das ein Stich ins Herz. Der Deutsche ist von 1999 bis 2004 für das Traditions-Team gefahren und hat dort sechs Grand-Prix-Siege erobert. 2001 und 2002 ist er mit Williams WM-Vierter geworden. Der heutige Sky-GP-Experte kam um ein brutales Urteil nicht herum: «So wie es aussieht, waren weder Frank Williams noch seine Tochter in der Lage, das Team in modernem Stil zu führen.»

James Vowles baut das Team auf: Im Sommer 2023 kam Pat Fry als neuer technischer Leiter an Bord, einer der erfahrensten Techniker im Fahrerlager. Fry sagt: «Ich vermisste bei Alpine die Bereitschaft, alles zu tun, um zu den Top-Teams aufzuschließen. Nun will ich dazu beitragen, dass Williams wieder nach vorne kommt.»

Formel-1-Präsentationen

05. Februar: Sauber
07. Februar: Alpine
08. Februar: Visa Cash App RB
12. Februar: Aston Martin
13. Februar: Ferrari
14. Februar: Mercedes
14. Februar: McLaren
15. Februar: Red Bull Racing

Formel-1-Wintertests

21.02. bis 23.2. in Bahrain

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg
07.07. Großbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island


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