Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Puig zu Joan Mirs Sturzserie: «Es ist ein Prozess»

Von Nora Lantschner
Mit elf Stürzen aus den ersten fünf Grand Prix führt Repsol-Honda-Neuzugang Joan Mir in der unrühmlichen Liste der Crashkönige über alle Klassen. In Le Mans war er aber in guter Gesellschaft.

«In der Statistik der gestürzten Fahrer sind wir jedes Jahr ganz vorne. Das geht nicht nur mir so», gab Marc Márquez zu bedenken, nachdem er am Sonntag in Le Mans zwei Runden vor Schluss auf Platz 3 liegend im Kiesbett gelandet war.

Tatsächlich waren zuvor schon seine Markenkollegen Joan Mir und Alex Rins gestürzt. Nach einem wahren Crash-Festival auf dem Circuit Bugatti kreuzte am Ende mit Takaaki Nakagami nur ein Honda-Pilot die Ziellinie des 1000. Grand Prix. Der Japaner aus dem LCR Team landete auf Platz 9, wobei nur 13 MotoGP-Piloten in die Wertung kamen.

«Zum Glück hat sich keiner der Fahrer verletzt, das ist das Wichtigste, wenn man stürzt», schickte Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig voraus, als er auf die Ausfälle der RC213V-Piloten zurückblickte. «Es waren unterschiedliche Szenarien, Rins und Mir fuhren ein Rennen, Marc ein ganz anderes. Aber Priorität hat, dass es keine Verletzungen gab.»

Während Márquez bei seinem Comeback lange auf Podiumskurs war, stürzte sein neuer Teamkollege Mir außerhalb der Punkteränge liegend, Austin-Sieger Rins kämpfte bei seinem Ausrutscher immerhin um einen Top-10-Platz.

«Joan Mir arbeitet noch daran, das Motorrad kennenzulernen. Leider führt das dazu, dass er stürzt», meint Puig. «Rins ist in einer anderen Situation, er hat in Austin ein großartiges Wochenende hingelegt, in den vergangenen zwei Rennen lief es aber nicht so gut. Sie alle versuchen es, wir sind mit Motorrad aber noch nicht so weit.»

Besonders Mir, 2020 auf Suzuki noch Weltmeister, blickt mittlerweile auf eine lange Sturzserie zurück. Dreimal ging er allein am Wochenende in Frankreich zu Boden. In der WM-Tabelle rangiert der 25-jährige Mallorquiner mit gerade einmal fünf Punkten auf dem 21. Rang – gleichauf mit den Ersatzfahrern Danilo Petrucci und Michele Pirro und sogar hinter Jonas Folger.

Zur Erinnerung: Mir punktete nur beim Saisonauftakt in Portimão als Elfter, darauf folgten in den Hauptrennen ein verletzungsbedingter Startverzicht in Las Termas und Stürze in Austin, Jerez und nun Le Mans.

«Wir müssen versuchen, eine bessere Position für ihn auf dem Motorrad zu finden, damit er es besser verstehen und mehr so fahren kann, wie er es will. Er muss das Vertrauen, das er zum Teil verloren hat, wiederfinden» glaubt Puig zu wissen. «Als Fahrer gewinnst du normal aber an Vertrauen, wenn du dein Bike kennst. Dieses Verständnis müssen wir ihm versuchen zu geben. Es ist ein Prozess.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F (14.05.):

1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 27 Rdn in 41:37,970 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +4,256 sec
3. Johann Zarco (F), Ducati, +4,795
4. Augusto Fernández (E), KTM, +6.281
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +6,726
6. Brad Binder (ZA), KTM, +13,638
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,023
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,826
9. Takaaki Nakagami (J), Honda, +16,370
10. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +17,828
11. Danilo Petrucci (I), Ducati, +29,735
12. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +36,125
13. Jonas Folger (D), KTM, +49,808
– Marc Márquez (E), Honda, 2 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Honda, 13 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Luca Marini (I), Ducati, 22 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 22 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 23 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 10 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 94 Punkte. 2. Bezzecchi 93. 3. Binder 81. 4. Martin 80. 5. Zarco 66. 6. Marini 54. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Quartararo 49. 10. Rins 47. 11. Aleix Espargaró 42. 12. Alex Márquez 41. 13. Morbidelli 40. 14. Augusto Fernández 30. 15. Di Giannantonio 25. 16. Oliveira 21. 17. Nakagami 21. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Folger 7. 21. Mir 5. 22. Petrucci 5. 23. Pirro 5. 24. Savadori 4. 25. Raúl Fernández 3. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 174 Punkte. 2. KTM 103. 3. Aprilia 80. 4. Honda 73. 5. Yamaha 58.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 147 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 146. 3. Red Bull KTM Factory Racing 130. 4. Ducati Lenovo Team 104. 5. Aprilia Racing 91. 6. Monster Energy Yamaha 89. 7. LCR Honda 68. 8. Gresini Racing 66. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 37. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 17.

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