Im Alter von 82 Jahren ist die US-amerikanische Rennlegende Al Unser gestorben. Nur er, A.J. Foyt, Rick Mears und Hélio Castroneves konnten das legendäre Indy 500-Rennen vier Mal gewinnen.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Neuer Schicksalsschlag für die Renn-Dynastie Unser: Im Mai 2021 war Bobby Unser verstorben, nun ist auch sein Bruder Al tot, er wurde 82 Jahre alt. Al Unser musste 2005 erstmals ein Tumor an der Leber entfernt werden, in den vergangenen Jahren kränkelte der ehemalige Rennfahrer, nun hat er den Kampf gegen den Krebs verloren. Zusammen mit A.J. Foyt, Rick Mears und Hélio Castroneves war Al ein Vierfach-Sieger des grössten Autorennens der Welt, dem legendären Indy 500.
Werbung
Werbung
Im Gegensatz zu seinem Bruder Bobby, der sich in der Formel 1 versucht hat, war Al nie am Sprung nach Europa interessiert. "Ich war immer glücklich mit meiner Karriere in Amerika", hat er mir einmal gesagt, "ich fand nie, dass mir etwas fehlt, wenn ich auf die Formel 1 verzichte. Ausserdem wollte ich nicht wie Mario Andretti ständig zwischen den USA und Europa hin und her jetten. Der stille Al begann seine Rennkarriere im Jahre 1957, im Alter von 18 Jahren, im heimischen Albuquerque (New Mexico). Er kletterte die damals klassische Rennleiter hoch – Midgets, Roadster, Sprint-Cars, IndyCars. Wie Bobby war Al ein Meister auf der grandiosen Bergrennstrecke von Pikes Peak.
Schon 1965 trat Al Unser erstmals auf dem Indianapolis Motor Speedway an. Er wurde aus der letzten Startreihe Neunter. Zwei Jahre später war nur A.J. Foyt noch schneller, 1970 gewann er das 500 zum ersten Mal. Von 1964 bis 1993 trat Al Unser zu 322 IndyCar-Rennen an, er konnte 28 Mal von Pole-Position starten, stand 97 Mal auf dem Siegerpodest, also im Schnitt bei fast jedem dritten Rennen, er gewann 39 Mal. Er wurde USAC-Champion 1970 sowie CART-Champion 1983 und 1985. Zeitweise fuhr er gegen seinen Sohn "Little Al", den er im Duell auch gnadenlos zur Seite räumte, wenn es um den Sieg ging. Der junge Al hat einmal gesagt: "Er lehrte mich alles, was ich weiss. Aber er lehrte mich nicht alles, was er weiss." Den Meistertitel 1985 holte Al senior vor seinem Sohn Al junior. Beim Indy 500 gewann Unser 1970, 1971, 1978 und 1987. Der vierte Sieg war der vielleicht bemerkenswerteste von allen: Unser begann den Indy-Monat Mai ohne Cockpit, in der zweite Woche war er nur noch an der Rennstrecke, um seinem Sohn Al zu helfen, der Probleme mit dem Handling seines Wagens hatte. Dann fuhr Danny Ongais in die Mauer, und Teamchef Roger Penske fragte Al Unser senior, ob er einspringen könnte. Aber es fehlte an einem Chassis, denn der Penske PC-16 hatte sich als nicht konkurrenzfähig erwiesen, und Roger Penske hatte für die Stammfahrer Rick Mears und Danny Sullivan nur zwei alte March loseisen können. Die Lösung: Man holte einen alten Rennwagen, der in einem Sheraton-Hotel ausgestellt war, und machte ihn rennfit. Unser fuhr mit diesem Aussstellungsfahrzeug zum Sieg, im Alter von 47 Jahren und 360 Tagen, das ist Indy-Rekord. 1994 erklärte "Big Al" seinen Rücktritt, bis heute hält er den Rekord für die meisten Führungsrunden in Indianapolis (644). Al Unser ist der einzige Fahrer, der einen Bruder und einen Sohn hatte, der ebenfalls das Indy 500 gewinnen konnte. Unser zeigte mit zahlreichen Siegen auf herkömmlichen Rennstrecken, dass er vom Können her leicht den Sprung in die Formel 1 hätte schaffen können. Beim nicht zur WM zählenden "Questor Grand Prix" von 1971 (mit Formel-1- und IndyCar-Autos) sass Unser in einem nicht konkurrenzfähigen Lola.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
4 Siege A.J. Foyt (USA): 1961, 1964, 1967, 1977 Al Unser sr. (USA): 1970, 1971, 1978, 1987 Rick Mears (USA). 1979, 1984, 1988, 1991 Hélio Castroneves (BR): 2001, 2002, 2009, 2021 3 Siege Louis Meyer (USA): 1928, 1933, 1936 Wilbur Shaw (USA): 1937, 1939, 1940 Mauri Rose (USA): 1941, 1947, 1948 Johnny Rutherford (USA): 1974, 1976, 1980 Bobby Unser (USA): 1968, 1975, 1981 Dario Franchitti (GB): 2007, 2010, 2012 2 Siege Tommy Milton (USA): 1921, 1923 Bill Vukovich (USA): 1953, 1954 Rodger Ward (USA): 1959, 1962 Gordon Johncock (USA): 1973, 1982 Emerson Fittpaldi (BR): 1989, 1993 Al Unser jr. (USA): 1992, 1994 Arie Luyendyk (NL): 1990, 1997 Dan Wheldon (GB): 2005, 2011 Juan Pablo Montoya (COL): 2000, 2015 Takuma Sato (J): 2017, 2020
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.