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Fernando Alonso: Aston Martin muss wie Kart sein

Von Mathias Brunner
​Der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso hat beim Nachsaisontest in Abu Dhabi die Arbeit bei Aston Martin begonnen. Technikchef Dan Fallows sagt, was der 32-fache GP-Sieger benötigt.

Aston Martin hat auch im zweiten Jahr des neuen Formel-1-Engagements nicht überzeugt: Siebter Platz im Konstrukteurs-Pokal, so wie 2021, aber in der GP-Saison 2022 wurden nur 55 Punkte eingefahren, im Jahr davor waren es noch 77.

Im Sommer hat Sebastian Vettel beschlossen, seine GP-Karriere zu beenden, dann ging es ganz schnell – kurz darauf unterzeichnete der zweifache Formel-1-Champion Fernando Alonso bei Aston Martin.

Es gehört zu den Aufgaben von Aston Martin-Technikchef Dan Fallows, dem Asturier ein Auto hinzustellen, mit dem sich der 32-fache GP-Sieger ideal entfalten kann. Fallows sagt auf der Aston Martin-Teamseite: «Wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Model AMR23 einen stattlichen Fortschritt machen werden.»

«Ich sage das im Wissen, dass wir wortwörtlich hunderte von Projekten laufen haben für Bereiche am Rennwagen, die verbessert werden. Dabei geht es nicht nur um die Form, es geht auch um das Gewicht oder die Verwindungssteifigkeit. All dies soll sicherstellen, dass unsere Fahrer ein besseres Werkzeug erhalten.»

Fallows ist klar, was auf Aston Martin zukommt: «Jeder weiss, dass Fernando Alonso nicht um den heissen Brei herumredet, wenn es darum geht, Probleme anzusprechen. Aber das ist hier nichts Neues. Auch Sebastian Vettel und Lance Stroll scheuen vor Kritik nicht zurück. Und das ist auch wichtig, denn wir brauchen diese Rückmeldungen, um ein besseres Auto zu bauen.»

Der Brite gibt zu: «Ich hatte noch nie mit Fernando gearbeitet, also bestand mein Wissen über seine Arbeit daraus, was Andere mir gesagt hatten. Der Spanier hat die grosse Gabe, seinen Wagen und die Grenzen davon ganz genau zu spüren. Und das kann ich auch über Max Verstappen sagen, mit dem ich früher bei Red Bull Racing gearbeitet habe. Max mag es, mit dem Rennwagen ständig am Limit zu balancieren, und genauso stimmten wir das Auto jeweils ab. Ich gehe davon aus, dass dies mit Fernando gleich sein wird.»

«Letztlich fahren Max und Fernando ihre Formel-1-Rennwagen wie Go-Karts. Das klingt für ein so hochgestochenes Fahrzeug ein wenig seltsam, aber es ist so. Also werden wir darauf zielen, Fernando ein Auto hinzustellen, dass sich genau so anfühlt.»

Wie sieht Dan Fallows den Aufstieg von Aston Martin? «Wir sind überaus ehrgeizig, aber es ist ein Riesenunterschied, sich im Mittelfeld zu behaupten oder um Siege ein Wörtchen mitreden zu können. Das dauert nicht Monate, sondern Jahre. Also müssen wir realistisch bleiben. Wir wollen nach vorne, aber uns ist bewusst, dass dies Zeit braucht. Wir müssen zuerst alle Puzzle-Teile an ihren richtigen Platz legen.»

«Für mich war ein ganz spannender Bestandteil der Erfolgsgeschichte Red Bull Racing immer die Art und Weise, wie sich alles aus Jaguar heraus entwickelt hat. Mit mehr finanziellen Ressourcen kamen mehr technische Möglichkeiten, es war bereichernd, diesen Weg mitzugehen. Was derzeit bei Aston Martin passiert, das fühlt sich ein wenig an wie in den ersten Jahren von Red Bull Racing.»

Abu Dhabi-GP, Yas Island

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:45,914 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,771
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,093
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +24,892
05. George Russell (GB), Mercedes, +35,888
06. Lando Norris (GB), McLaren, +56,234
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +57,240
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +76,931
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +83,268
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +83,898
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +89,371
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Alex Albon (T), Williams, +1
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +3 Runden
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserleck

WM-Schlussstand (nach 22 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 454 Punkte
02. Leclerc 308
03. Pérez 305
04. Russell 275
05. Sainz 246
06. Hamilton 240
07. Norris 122
08. Ocon 92
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Ricciardo 37
12. Vettel 37
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 18
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

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