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Günther Steiner: «Würde Bearman ein Cockpit geben»

Von Vanessa Georgoulas
Günther Steiner ist sich sicher, dass Oliver Bearman gute Chancen auf ein Formel-1-Cockpit für 2025 hat

Günther Steiner ist sich sicher, dass Oliver Bearman gute Chancen auf ein Formel-1-Cockpit für 2025 hat

Mit seinem unverhofften GP-Debüt hat sich Oliver Bearman für eine Beförderung in die Formel 1 empfohlen. Das findet auch der frühere Haas-Teamchef Günther Steiner, der mit dem Teenager gearbeitet hat.

Als Ferrari entschied, Carlos Sainz in Jeddah mit dem hauseigenen Reservisten und Junior Oliver Bearman zu ersetzen, rückte der Formel-2-Pilot plötzlich ins Rampenlicht. Von der plötzlichen Aufmerksamkeit liess sich der 18-Jährige aber nicht beirren, und zeigte sowohl im Qualifying als auch im Rennen eine starke Leistung: Er kreuzte die Ziellinie als Siebter und durfte sich über sechs WM-Zähler freuen. Damit belegt der Brite den zehnten Zwischenrang im WM-Klassement.

Geht es nach Günther Steiner, wird Bearman bald wieder in der Formel 1 zu sehen sein. Der frühere Teamchef des Haas-Rennstalls, der den Teenager aus seinen Trainings- und Testeinsätzen kennt, die er für das US-Team absolvieren durfte, schreibt in seiner Kolumne auf der offiziellen Formel-1-Website: «Ollie Bearman hat in Jeddah einen sehr guten Job gemacht, als er für Carlos Sainz bei Ferrari eingesprungen ist – genauso wie damals, als er im vergangenen Jahr für Haas die ersten freien Trainings in Mexiko und Abu Dhabi bestritten hat.»

«Es lastete viel Druck auf ihm», weiss der Südtiroler, der den Ferrari-Junior für seine Nervenstärke lobte. «Man sah ihm das nicht an, er war die ganze Zeit sehr cool.» Und das, obwohl er auf einer der schwierigsten Strecken im WM-Kalender ausrücken musste – betont Steiner. «Fehler muss man normalerweise teuer bezahlen. Aber er hat super Arbeit geleistet und die Teams haben sicherlich ein Auge auf ihn geworfen.»

Aus gutem Grund, wie Steiner findet. «Angesichts seiner Leistung in Jeddah und seinen Einsätzen bei Haas würde ich ihm ein Cockpit geben. Natürlich kommt es auf die Bedingungen an und darauf, welche Plätze verfügbar sind. Man muss das Gesamtbild betrachten, aber er wäre sicherlich ein Kandidat. Es ist klar, dass es nicht zu 100 Prozent sicher ist, dass er Erfolg haben wird. Ein Restrisiko ist natürlich noch vorhanden. Aber die Art und Weise, wie er sich in Jeddah im Qualifying und Rennen schlug, obwohl er nur eine Trainingsstunde zur Vorbereitung hatte, lässt vermuten, dass dieses Risiko überschaubar bleibt.»

Sein Einsatz dürfte bei manch potenziellen Arbeitgeber einige Zweifel ausgeräumt haben, ist sich der 58-Jährige sicher. «Er ist in einer guten Lage, denn nach der Saison laufen einige Fahrerverträge aus, deshalb kann er sich da gut in Stellung bringen. Er kann natürlich nicht frei wählen, aber ich denke, ihm stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.»

«Er hat einen Ferrari-Vertrag, und ich weiss nicht, wie lange dieser noch läuft. Wer Interesse hat, muss mit den Ferrari-Verantwortlichen verhandeln und schauen, was deren Pläne sind. Und natürlich stellt sich auch die Frage, ob man mit den eigenen Fahrern zufrieden ist. Ich denke, viele Teams werden ihn genauer in Augenschein nehmen, nachdem er am vergangenen Rennwochenende eine so gute Performance gezeigt hat. Wenn ich das Potenzial erkenne, werden das andere auch tun, deshalb schätze ich seine Chancen auf einen Formel-1-Platz im nächsten Jahr als gut ein.»

Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20:43,273 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +13,643 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,639
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +32,007
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +35,759
06. George Russell (GB), Mercedes, +39,936
07. Oliver Bearman (GB), Ferrari, +42,679
08. Lando Norris (GB), McLaren, +45,708 sec
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +47,391 sec
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:16,996
11. Alex Albon (T), Williams, +1:28,354
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:45,737
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
15. Logan Sargeant (USA), Williams, +1
16. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
Out
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Pierre Gasly (F), Alpine, Getriebe

WM-Stand (nach 2 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Pérez 36
03. Leclerc 28
04. Russell 18
05. Piastri 16
06. Sainz 15
07. Alonso 12
08. Norris 12
09. Hamilton 8
10. Bearman 6
11. Hülkenberg 1
12. Stroll 1
13. Albon 0
14. Zhou 0
15. Magnussen 0
16. Ricciardo 0
17. Ocon 0
18. Tsunoda 0
19. Sargeant 0
20. Bottas 0
21. Gasly 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 87 Punkte
02. Ferrari 49
03. McLaren 28
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 13
06. Haas 1
07. Williams 0
08. Sauber 0
09. Racing Bulls 0
10. Alpine 0

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