Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Kimi Räikkönen in Austin: Sieg nach 2044 Tagen

Von Mathias Brunner
Vor drei Jahren gerieten die Fans in Texas völlig aus dem Häuschen: Kimi Räikkönen gewann mit Ferrari den USA-GP – damit ging für den Finnen eine sieglose Zeit von unfassbaren 2044 Tagen zu Ende!

Selten gab es einen populäreren Sieger als Kimi Räikkönen 2018 in Austin/Texas. Selbst die Tifosi waren am Grübeln, eifrig wurde nachgerechnet – ja genau, es war wirklich unfassbare 2044 Tage her, seit der Finne davor letztmals gewonnen hatte, in Australien 2013, damals noch im Lotus. 113 Grands Prix Hinterherfahren waren endlich zu Ende, typisch «Iceman», als er am Funk meinte: «Fucking finally, danke, Jungs.»

Austin 2018 war der 21. GP-Sieg von Kimi Räikkönen, der erste in einem Ferrari seit Belgien 2009, damit hat Kimi seinen Landsmann Mika Häkkinen überholt, der es auf 20 Siege brachte. Es ist auch in aller Wahrscheinlichkeit der letzten Sieg von Kimi in der Königsklasse gewesen, denn der heutige Alfa Romeo-Pilot hängt den Helm Ende 2021 an den Nagel.

Kimi blieb wie immer cool – er feuerte sich mit einem prima Start in Führung, machte nachher Lewis Hamilton das Leben schwer. Ein Spaziergang war es nicht. «Mein Start war sehr gut, dann musste ich tüchtig Tempo machen. Am Ende waren meine Reifen vielleicht nicht im besten Zustand, aber Max kämpfte hinter mir mit den gleichen Problemen. Zum Glück reichte der Speed, um die Führung zu verteidigen. Der Schlüssel zum Sieg bestand darin, die Reifen am Leben zu erhalten. Es war ein Ritt auf der Rasierklinge. Wir wussten auch nicht, ob unsere Reifentaktik aufgehen würde.»

Während Lewis Hamilton nach elf Runden eine virtuelle Safety-Car-Phase für einen Stopp nutzte, liess Ferrari Kimi auf der Bahn. Zu diesem Zeitpunkt glaubten viele: ein taktischer Fehler. Aber dem war nicht so. Denn Hamilton hatte mehr Mühe mit den Reifen als erwartet (es war im Rennen markant wärmer als im Training), und Ferrari konnte den vielverprechenden Speed aus dem Training ins Rennen mitnehmen. Kimi: «Klar freue ich mich, dass wir ein paar schöne Duelle zeigen konnten. Dafür sind die Fans hergekommen.»

Als Räikkönen darauf aufmerksam gemacht wird, das er heute sehr viele seiner Fans überaus glücklich gemacht habe, grinst Kimi: «Aber nicht glücklicher als ich.»

Hand aufs Herz: Hat Kimi immer daran geglaubt, dass er wieder ein GP-Sieger sein würde? «Bah, der Sieg ändert an meinem Leben nichts. Klar freue ich mich, aber ich nehme es, wie es kommt. Der grösste Unterschied ist der Wirbel, den die Menschen nun wieder um mich machen.»

Inzwischen hat sich der Wirbel etwas gelegt. Kimi kann noch immer auf eine grosse, überaus treue Fan-Gemeinde zählen, aber mit Alfa Romeo muss er kleinere Brötchen backen. 2021 gab es nur drei Punktefahrten (Zehnter in Baku und Ungarn, Achter in Sotschi).

Zum kommenden GP-Wochenende meint er: «Klar kehrst du immer guter Laune auf eine Rennstrecke zurück, wo du gewonnen hast. Aber so bald ich ins Auto steige, spielt das keine Rolle mehr, dann zählt nur noch das aktuelle Ergebnis.»

Grosser Preis der Türkei

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:30:50,347h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +14,584 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +33,471
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +37.814
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +41,812
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +44,292
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +47,213
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,526
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:22,018 min
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden

WM-Stand nach 16 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 262,5 Punkte
2. Hamilton 256,5 Punkte
3. Bottas 177
4. Norris 145
5. Pérez 135
6. Sainz 116,5
7. Leclerc 116
8. Ricciardo 95
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 35
13. Stroll 26
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 433,5
2. Red Bull Racing 397,5
3. McLaren 240
4. Ferrari 232,5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 92
7. Aston Martin 61
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 25.04., 21:45, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 25.04., 21:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 25.04., 22:20, Motorvision TV
    Classic Races
  • Do.. 25.04., 23:00, Eurosport 2
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Do.. 25.04., 23:15, Motorvision TV
    Motorsport: Tour Auto
  • Do.. 25.04., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 00:30, Eurosport 2
    Formel E: FIA-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 26.04., 01:40, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 26.04., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 04:15, Motorvision TV
    Bike World
» zum TV-Programm
7