Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Sebastian Vettel zum WM-Duell: Bitte keine Stallorder

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel hat aus den vergangenen fünf WM-Läufen nur einen Punkt geholt. Im Autódromo Hermanos Rodríguez soll es für den Aston Martin-Piloten besser laufen.

Nein, so hat sich Aston Martin-Chef Lawrence Stroll das bestimmt nicht vorgestellt: Fünf Rennen vor Schluss der Formel-1-WM 2021 liegt der 53-fache GP-Sieger Sebastian Vettel auf dem ernüchternden zwölften WM-Rang, Strolls Sohn Lance taucht einen Platz dahinter auf. Der Traum von Platz 3 hinter den Top-Teams Mercedes und Red Bull Racing hat sich längst verflüchtigt, und selbst das später auf Schlussrang 5 in der Konstrukteurs-Meisterschaft geänderte Saisonziel von Platz 5 hinter McLaren und Ferrari wird wohl verpasst – derzeit liegen die Grünen auf Rang 7, satte 42 Punkte hinter der fünftplatzierten Mannschaft von Alpine.

Nun geht es darum, noch einige Highlights zu setzen, vor allem für den Heppenheimer Sebastian Vettel, der aus den vergangenen fünf WM-Läufen eben mal einen mickrigen Punkt geholt hat, als Zehnter in Texas. Der vierfache Weltmeister weiss: Sein Auto ist nicht das Beste im Mittelfeld, aber viel Glück hatte er in den vergangenen Rennen auch nicht.

2018 und 2019 wurde Sebastian Vettel in Mexiko jeweils Zweiter, dazu hat er hier das «Race of Champions» an der Seite von Mick Schumacher gefahren: «Ich komme mit schönen Erinnerungen zurück, die Atmosphäre hier in Mexiko ist unvergleichlich. Allein die Stadion-Kulisse mit der Siegerehrung ist berauschend.»

Zurück zum Rennwochenende: «In Austin waren wir etwas überrascht, es von ganz hinten noch in die Punkte zu schaffen, nach unserem Motorwechsel. Unsere Gegner sind die üblichen Verdächtigen, Alpine und AlphaTauri, und es wird erneut ganz knapp. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir ein Wörtchen mitreden können um Punkte. Das Handling ist sehr speziell hier, mit diesen steil gestellten Flügeln, die nur so viel Abtrieb wie ein Monza-Trimm geben, weil die Luft so dünn ist. Aber ich fahre ganz gerne so.»

Für Vettel ist das keine verlorene Saison: «Wir haben früh beschlossen, uns auf 2022 zu konzentrieren. Aber ich habe in diesem Jahr mit Aston Martin sehr viel gelernt, und das wird uns in der kommenden Saison zu Gute kommen.»

Heisse Frage in Mexiko: Wird Sergio Pérez sein Heimrennen gewinnen dürfen, wenn hinter ihm Max Verstappen auf Rang 2 dem Ziel entgegenfährt? Oder muss «Checo» dann Platz machen? Sebastian Vettel hat dazu diese Meinung: «Es sollte überhaupt keine Stallorder geben, niemand mag sie. Aber es gehört zur Realität, dass sie eben angewandt ist. Wie Red Bull Racing vorgehen würde, kann ich nicht beantworten, aber wir haben erlebt, dass Valtteri fürs Team fahren musste.»

«Und dann gibt es Stallorder und Stallorder. Es ist das eine, für den Teamgefährten Platz zu machen, weil der Andere vielleicht auf einer anderen Strategie unterwegs ist, mit der Möglichkeit, später im Grand Prix diesen Rang zurück zu erhalten. Und es ist etwas Anderes, Platz machen zu müssen, weil der andere Fahrer mehr Punkte erobern soll. Ich kann solche Überlegungen verstehen, und sie sind ja auch logisch, aber ich mag Stallorder trotzdem nicht.»

USA-GP, Austin

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:34:36,982h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +1,333 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +42,233
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +52,246
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:16,854 min
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:20,128
07. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:23,545
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,395
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, Hinterradaufhängung
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Aufgabe
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, Heckflügel

WM-Stand nach 17 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 287.5 Punkte
2. Hamilton 275.5 Punkte
3. Bottas 185
4. Pérez 150
5. Norris 149
6. Leclerc 128
7. Sainz 122.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 36
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 460.5
2. Red Bull Racing 437.5
3. McLaren 254
4. Ferrari 250.5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 94
7. Aston Martin 62
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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